Eigentlich sollte es nur ein Bummel über den Weihnachtsmarkt werden. Doch das geschulte Ohr vernahm bereits aus der Ferne einen befremdlichen Glockenklang. Also folgte der Verfasser dem Klang bis zu einer kleinen Kapelle auf dessen Dachreiter eine historisch wertvolle Glocke scheppernd zur Andacht rief.
Nach der Andacht ließ sich der Verfasser die Glocke – grobe Vordatierung in das 14. Jahrhundert – noch einmal vorläuten und musste dem Patienten einen Sprung attestieren. Da sich die Kapelle mittlerweile im Besitz der Stadt befindet, nahm der Verfasser bereits Kontakt mit dem städtischen Baumanagement und der Unteren Denkmalschutzbehörde auf, um den Schadensfall anzuzeigen und das weitere Vorgehen zu besprechen. Eine genaue Begutachtung des Schadens – die Glocke ist nur mit einem Hubsteiger zu erreichen – muss zudem gleich genutzt werden, um die Glocke kunstdenkmalpflegerisch zu inventarisieren, da sie im Kunstdenkmalinventar aufgrund ihrer schwierigen Erreichbarkeit bisher nicht erfasst worden ist. Schon jetzt lässt sich aber sagen, dass der Sprung der Glocke nicht der einzige Schaden ist, sondern eine vollständige Sanierung der Läuteanlage mit sich bringen wird.
Nachstehend eine Tonaufnahme der gesprungenen Glocke. Den Kommentar „eine schöne, niedliche Glocke“ von umstehenden Passanten hat der Verfasser auf der Tonaufnahme herausgeschnitten, denn sie klingt in diesem Zustand eben nicht schön.