Schallläden

Neukonstruierte Schallläden
Neukonstruierte Schallläden

Schallläden dienen in erster Linie zur Verbesserung der Klangabstrahlung und müssen jeweils individuell für ein Geläut und dessen Glockenturm konzipiert werden. Neben der richtigen Materialwahl sollten die topografischen Gegebenheiten, die bauliche Gestaltung des Glockenturmes, der Aufbau des Geläutes sowie eventuelle Denkmalschutzanforderungen beachtet werden. Schalläden tragen bereits innerhalb der Turmstube zum Vermischen der Glockenklänge bei. Als Material empfiehlt sich daher witterungsbeständiges Holz, beispielsweise Weichhölzer wie Kiefer und Lärche, da das Einbringen von dämpfenden Holzelementen bereits ein Beitrag für eine musikalisch ausgewogene Klangentfaltung des Geläutes darstellt. Gegen Insekten- und Pilzbefall sollte eine vorbeugende Imprägnierung des Holzes erfolgen.

Die Wirkung des Glockenklanges ist dann richtig, wenn die Glocken als Rufer in die Ferne gut wahrgenommen werden, in der Nahwirkung allerdings gedämpft erklingen. Dies geschieht durch die individuelle Gestaltung der Schallläden und deren Holzstärken. Die Schallabstrahlung kann durch einen geeigneten Neigungswinkel der Holzjalousien gesteuert werden, wobei eine Konstruktion aus Schalllamellen (für eine gute Fernwirkung) und Schallblenden (für eine gedämpfte Nahwirkung) zu empfehlen ist. Die Schallblenden dienen zudem als „Reflexbrett“, welches den Glockenklang zunächst in den Turm zurückstrahlt und für eine bessere Durchmischung der Glockentöne sorgt.

Neben einer verbesserten Klangabstrahlung tragen richtig konstruierte Schallläden zudem zum Schutz gegen Vogeleinflug bei und verhindern das Eindringen von Schnee- und Regenböen.

Durch gezielte Maßnahmen können somit klangliche Verbesserungen eines Geläutes erzielt, Bestandsschutzmaßahmen für das Turminnere aufrechterhalten sowie Immissionsschutzrichtlinien umgesetzt werden. In jedem Fall sollte sich eine Gemeinde vor der Ausführung von Maßnahmen kompetent beraten lassen.