UPDATE 2: Ausstellung auf dem 31. Kolloquium zur Glockenkunde vom 3. bis 6. Oktober 2024 in der Glockenstadt Gescher
Die Ausstellung “Heute muss die Glocke werden! – Heavy Metal für Salzgitter” wird im Rahmen des 31. Kolloquiums zur Glockenkunde vom 3. bis 6. Oktober im Rathaus der Glockenstadt Gescher zu sehen sein. Eine Ausstellungsführung mit Sebastian Wamsiedler wird am Freitag, den 4. Oktober in der Zeit von 17:45 bis 18:30 Uhr angeboten.
UPDATE 1: Ausstellungsführung am 2. Mai 2024
Da die Eröffnung der Ausstellung “Heute muss die Glocke werden! – Heavy Metal für Salzgitter” beim Publikum großen Zuspruch fand, bieten die beiden Ausstellungsmacher Dr. Siegfried Krause und Sebastian Wamsiedler eine öffentliche Führung an mit Hintergrundinformationen und Erläuterungen zur ihren Fotografien.
Die Ausstellungsführung findet am Donnerstag, den 2. Mai von 18 bis 19 Uhr statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Ausstellungsort: Fredenberg Forum e.V. BRÜCKE | Kurt-Schumacher-Ring 4 | 38228 Salzgitter
Eine Fotoreportage zum Glockenguss in Salzgitter-Lichtenberg von Dr. Siegfried Krause und Sebastian Wamsiedler, der gleichzeitig das Projekt als Glockensachverständiger betreut hat, in Zusammenarbeit mit der Fotoarbeitsgemeinschaft ATELIER 70 Salzgitter.
Am 1. Oktober 2023 wurde für die ev.-luth. Kirchengemeinde St. Petrus in Salzgitter-Lichtenberg eine neue Glocke gegossen. Die Besonderheit am Projekt: Die Glocke wurde nach traditioneller Handwerkskunst vor Ort gegossen, wie es im Mittelalter üblich war.
Üblicherweise werden Kirchenglocken heute nur noch in Glockengießereien hergestellt, wobei die Gemeinden zum Glockenguss in die Gießerei fahren. Bevor Glockengießer allerdings sesshaft wurden, zogen sie im Mittelalter als Wandergießer von Ort zu Ort, von Auftrag zu Auftrag, um Glocken zu gießen. Dies hatte vor allem mit der Größe der Glocken zu tun, die über weitere Strecken nicht transportiert werden konnten.
Da Glockenneugüsse heutzutage nur noch selten vorkommen, hatte sich die Kirchengemeinde auf Anregung des Glockensachverständigen entschlossen, dieses besondere Ereignis gebührend zu feiern und den Glockenguss wie im Mittelalter an Ort und Stelle durchführen zu lassen. Dieses einmalige Handwerk vor Ort können heutzutage nur noch sehr wenige Glockengießer ausführen. Dazu wurde auf dem Kirchengelände eine Gussgrube ausgehoben und die Glockenform in dieser eingegraben, damit die Form dem Druck des flüssigen, ca. 1.150°C heißen Metalls beim Guss standhielt. Zudem wurde auf dem Gelände ein Gussofen aufgemauert, indem die Glockenbronze wie nach mittelalterlichem Vorbild zum flüssigen Metall erhitzt werden konnte.
Die gesamte Herstellung vor Ort hat mehrere Tage in Anspruch genommen, so dass die Menschen den Herstellungsprozess der Glocke hautnah verfolgen und den Glockengießern immer wieder bei ihrer Arbeit über die Schultern schauen konnten. Nach dem Glockenguss musste das flüssige Metall mehrere Tage auskühlen und erstarren, bis schließlich die Glocke im Beisein vieler Menschen aus der Erde „geboren“/ gehoben wurde.
Den Entstehungsprozess des Instrumentes haben die beiden Mitglieder der Fotoarbeitsgemeinschaft ATELIER 70 Dr. Siegfried Krause und Sebastian Wamsiedler mit der Kamera begleitet und damit ein einmaliges Ereignis in der Stadtgeschichte dokumentiert.
Herzliche Einladung zur Vernissage der Ausstellung am 3. März 2024 um 15 Uhr im Fredenberg Forum e.V. BRÜCKE (Kurt-Schumacher-Ring 4, 38228 Salzgitter). Bei der Vernissage wird bereits ein Teaser zum kommenden Dokumentarfilm über das Glockenprojekt vorgestellt. Die Ausstellung wird bis zum 20. Juni 2024 zu sehen sein.