Mit den immer höher steigen Rohstoffpreisen häufen sich die Diebstähle von Kirchenglocken. In den letzten Monaten ist diese traurige Tatsache wieder vermehrt zu beobachten. Der jüngste Diebstahl ereignete sich in Groß Ridsenow (Mecklenburg-Vorpommern). Die wertvolle ca. 600 Jahre alte Glocke aus der bedeutenden norddeutschen Monkehagen-Werkstatt wurde aus ihrem freistehenden Glockenstuhl ausgebaut und muss aufgrund ihres Gewichtes von ca. 600 kg mit einem LKW abtransportiert worden sein. Der Diebstahl wurde am gestrigen Montagabend bemerkt.
Leider sind diese dreisten Diebstähle gegenüber den Instrumenten als Kunstgut ansteigend. Die Fälle in Groß Ridsenow, Wynau, Hoogstede, Drübeck, Jößnitz und Aue zeigen exemplarisch Diebstähle aus der jüngeren Vergangenheit. Weitere Beispiele ließen sich nahtlos anfügen.
Vermutlich werden die gestohlenen Glocken zerschlagen und in unkenntlichen Einzelteilen als Altmetall verkauft.
Gefährdet sind insbesondere historische Glocken die vor Kirchengebäuden abgestellt sind oder Glocken in offener Aufhängung, wie beispielsweise in frei stehenden Glockenstühlen und Glockenhäusern.
Es ist daher jeder Kirchengemeinde dringend anzuraten, die wertvollen Instrumente gegen Diebstahl ausreichend zu sichern. Vor Kirchen abgestellte historische Glocken sollten besser in geschlossenen Räumen aufbewahrt werden, frei hängende Glocken nach Gebrauch speziell gesichert werden. Wie man am Beispiel von Groß Ridsenow sehen kann, schrecken Diebe mittlerweile auch vor einer zeitraubenden Demontage einer Glocke aus ihrem Glockenstuhl nicht mehr zurück. Daher muss leider jede Kirchengemeinde bestrebt sein, ihre wertvollen Instrumente und Kulturgüter gegen Diebstähle zu schützen.
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