2. Symposium des Europäischen Kompetenzzentrums für Glocken ECC-ProBell®

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Am 21. und 22. März 2018 fand das 2. Glockensymposium des Europäischen Kompetenzzentrums für Glocken ECC-ProBell® an der Universität von Kempten statt. Dazu waren 160 Teilnehmer aus 10 Ländern angereist um über neuste Forschungserkenntnisse aus dem Bereich der Glockenkunde zu diskutieren.

 

Versuchsglocke

Während des Symposiums wurden Möglichkeiten für ein schonendes Läuten bei hoher klanglicher Güte anhand von zahlreichen Einflussparametern vorgestellt und im Plenum besprochen. Auf Basis systematischer Untersuchungen an Glocken mit unterschiedlichen Läuteparametern wurden von ECC-ProBell® Methoden entwickelt, mit denen das Schadensrisiko läutender Glocken bestimmt werden kann. Mithilfe der daraus gewonnenen Erkenntnisse wurden aufbauende Computermodelle erstellt, die ein schonendes Läuten bei hoher Klangqualität simulieren und Berechnungen für die Praxis zulassen.

Zudem wurde die Weiterentwicklung des musikalischen Fingerabdruckes für Glocken vorgestellt, um frühzeitig Schädigungen an Glocken zu erkennen noch bevor hörbare Klangveränderungen eintreten. Weitere technische Themen waren die Vorstellung insbesondere von neuen Glockenaufhängungssystemen mit Fallklöppeln sowie die Entwicklung neuer Klöppel und Klöppelaufhängungen. Neben technischen und musikalischen Aspekten wurde das Glockenläuten aber auch aus denkmalpflegerischer, lärmtechnischer und baudynamischer Sicht betrachtet und neuste Erkenntnisse und Anwendungsmöglichkeiten aufgezeigt. Selbstverständlich wurde neben all diesen Themen das Glockenläuten als Zeichen und Ausdruck unseres kulturellen Erbes besprochen, denn die Glocke erfüllt bis heute wichtige Funktionen: Rufen | Verkünden | Mahnen | Gedenken.

Tagungsband

Neben Vorträgen und Diskussionen durfe auf dem hervorragend organisierten Symposium selbstverständlich auch die Praxis nicht fehlen. So wurde das Versuchslabor von ECC-ProBell® mit verschiedenen Experimenten vorgestellt sowie zum Abschluß die Geläute der Basilika St. Lorenz und der Pfarrkirche St. Mang in Kempten besucht.

Zum Symposium ist ein Tagungsband erschienen der käuftlich erworben werden kann.